In Ägypten, Tunesien und anderen orientalischen Ländern gibt es auch eine Reihe an Folkloretänzen, von denen ich euch hier einige kurz vorstellen möchte.
Zu jedem Tanz gehört die richtige Kleidung. Und im Folkloretanz, der ja meistens eine kulturelle oder historische Anlehnung hat, spielt das eine noch größere Rolle. Galabias, Pluderhosen, Burnus, bestickte Westen, Boleros und Mieder, Kaftan, Fez, Turban, Gesichtsschleier usw. All diese Kleidungsstücke haben in Form und Schnitt die Jahrhunderte überdauert. Sie haben sich im Alltag bewährt und kaum verändert. Die Materialien sind heute etwas moderner, aber Baumwolle, Wolle, Leinen und Seide haben nach wie vor noch einen hohen Stellenwert. Obwohl die Mode immer schnelllebiger wird, bleiben die Trachten sehr beständig. Sie sind einfach da. Sie müssen nicht immer wieder neu kreiert werden. Was gut ist bleibt. Fortschritt wird integriert. Manchmal erlebt sie als Folklore eine Renaissance. Und manchmal wird sie in Vereinen gepflegt. So wird auch die Folklore im Orientalischen Tanz meist in der traditionellen Kleidung getanzt.
Wann immer ich mich mit einem Tanz beschäftigte, stellte ich mir viele Fragen. Wann entstand der Tanz? Was sagt er aus? Was war damals los? In der Welt und in der Gegend? Welche Möglichkeiten der Herstellung und Verarbeitung gab es damals? Gab es Maschinen? Wenn ja, welche? Welche Materialien waren vorrätig oder konnten erhandelt werden? War es eine arme oder reiche Zeit? Welche Kleidung wurde zu der Zeit im allgemeinen getragen? Aus welchen Stoffen, Farben und Schnitten? Wurde noch alles von Hand gesponnen, gefärbt und gewebt? Wie waren Schuhe, Schmuck und die Haare? Welche Zeitepoche herrschte vor? Welcher Zeitgeist beeinflusste das Leben?
Und dann stelle ich mit vor, wie eine Tänzerin wohl zur damaligen Zeit ausgesehen haben könnte?